
(c) Maria Noi
Anja Markwart
Anja und Events gehören immer schon zusammen. Seit ihrem 8. Lebensjahr klassisch singend, führte sie zusätzlich in Berlin ihr eigenes Unternehmen im Veranstaltungsbereich (u.a. mit Rockkonzerten :), bevor sie sich ihrem Gesangsstudium in Wien widmete und als Künstlerin aktiv wurde. Seither singt sie auf den verschiedensten Bühnen - von Musikverein bis Wanderoper - und moderierte nebenbei auch 10 Jahre Gruppendiskussionen für GfK Austria und andere Unternehmen. 2018 gründete Anja den Kulturverein Fair(e)Art, um faire und nachhaltige Kulturprojekte zu entwickeln und umzusetzen. Zusätzlich coacht sie Menschen, wie sie ihre (Bühnen-)Präsenz bei Meetings und Präsentationen stärken können und leitet Gruppen im musiktherapeutischen Bereich u.a. mit Schwerpunkt Persönlichkeitsstörung. Gerechtigkeit, Fairness, Zielstrebigkeit und Vielseitigkeit sind Kernthemen, die sie immer wieder antreiben und dazu bringen, neue Dinge auszuprobieren und neue Wege zu gehen. Selbstorganisation und neue Arbeitsmodelle passen da ganz wunderbar ins Bild. Durch Events dazu beizutragen, diese (Zusammen-)Arbeitsmodelle zu verbreiten und voranzubringen, findet sie besonders reizvoll.
Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte deiner Arbeit bei dwarfs and Giants?
- Organisation von dGs Public Events
- Kommunikation mit TeilnehmerInnen vor, während und nach der Veranstaltung
- Kreative Ideen für wirkungsvolle und nachhaltige Events!
- Und Entwicklung von passenden Eventstrategien
Gibt es ein Zitat, von dem du dich besonders inspiriert fühlst?
Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.
Anton Bruckner (Komponist)
Was waren deine wichtigsten Lernerfahrungen?
Da ich gerne lerne, gibt es bei mir nicht “die” Lernerfahrung, sondern ein sich ständig weiterentwickelndes, ineinandergreifendes Wachsen. Als Sängerin habe ich gelernt, wie wichtig es ist im Hier&Jetzt, authentisch und präsent zu sein, um diese besondere Wirkung auf das Publikum zu erzielen. Und ich liebe es, Menschen emotional zu berühren. Diese Verbindung ist einzigartig. Dasselbe Wissen hilft mir auch bei meinem Pferd. Pferde lehren einen zusätzlich noch sehr viel über Körpersprache und innere Bilder. Das finde ich besonders spannend. Als Moderatorin hat mich das Thema Gruppen und deren unterschiedliche Dynamik beschäftigt - wie schaffe ich es, eine homogene Gruppe zu schaffen, wo alle sich gleichwertig einbringen und äußern können, wenn sie das wollen. Bei FairArt und meinen Kulturveranstaltungen geht es, neben fairen Produktionen, auch um Teambildung - wir KünstlerInnen sind oft noch in alten hierarchischen Strukturen unterwegs - wie bekomme ich KünstlerInnen dazu, sich einzubringen und aktiv mitzugestalten, statt nur einen Job abzuliefern? Und in den Musiktherapeutischen Gruppen lerne ich, wie wichtig es ist, dass Menschen ihre Gefühle kennen und ausdrücken dürfen bzw. welche Auswirkungen es haben kann, wenn das nicht so ist. Und - welche enorme Kraft die Musik in sich trägt, dich mit deinen Gefühlen in Verbindung zu bringen. Als ich dann die Eventmanagement-Ausschreibung von dG gelesen habe, konnte ich gar nicht glauben, wie viel von meinen persönlichen Werten und Dingen, die mir wichtig sind, hier vertreten sind. Ich wusste sofort - da muss ich hin - es gibt viel zu geben, zu finden und zu lernen. Here I am.
Der Purpose von dG dreht sich um “wholesome organizations”. Was bedeutet Wholesomeness für dich?
Wholesomeness im schönsten Sinne ist für mich, wenn wir es schaffen, jeden Menschen als einzigartiges Wesen zu akzeptieren. Angefangen bei mir selbst - ich muss mich selbst gut genug kennen und kennenlernen, um mich gut ausdrücken zu können. Genauso brauche ich aber auch den Blick für die Andersartigkeit meiner Mitmenschen und deren Einzigartigkeit. Ich wünsche mir, dass wir immer mehr neue Systeme gestalten, in denen das für uns möglich ist. Wo wir uns nicht in Schablonen, Hierarchien, alte Pfade oder Erwartungen pressen, sondern wo wir uns in unserem Sein, unseren Kompetenzen, unseren (vielleicht auch noch verborgenen) Fähigkeiten so entwickeln, wie es uns eigentlich entspricht.bMein persönlicher Idealzustand im Zusammenhang mit Wholesomeness ist, dass ich jeden (oder zumindest fast jeden) Tag gern da bin, wo ich gerade bin und mit dem, was ich gerade tue …. Dann ist nämlich auch die Sache mit dem Fokus gar keine Frage mehr, weil ich aus mir selbst heraus präsent im Hier und Jetzt sein will.
