Der Weg in eine zukunftsfähige Wirtschaft
Früher war klar: Ein Unternehmen galt als „gesund“, wenn es über genug Ressourcen verfügte und die Innovationskraft sichergestellt war. Und auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden – körperlich und sozial – wurde in den Blick genommen. Doch dieser Fokus reichte nur bis zu den unmittelbaren Stakeholdern wie KundInnen, LieferantInnen und Mitarbeitenden.
Heute wissen wir: Das reicht nicht mehr.
Unsere globale Gesellschaft lebt über ihre Verhältnisse, und viele Geschäftsmodelle beruhen auf Ausbeutung. Die planetaren Grenzen sind längst überschritten (siehe TED-Talk von Johan Rockström: "The tipping points of climate change — and where we stand"), und wir gefährden nicht nur unsere eigene Zukunft, sondern auch die unserer Kinder. Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen – auch für die indirekten Folgen ihres Wirtschaftens, entlang der gesamten Lieferkette und für langfristige Effekte ihres Handelns.
Es reicht nicht, den Blick nur auf das bisher Bekannte zu richten. Vielmehr müssen wir den Horizont erweitern und auch Themen ins Auge fassen, die vielleicht noch am Rand unseres Wahrnehmungsfeldes liegen (siehe "Scanning the Periphery" von George Day and Paul J. H. Schoemaker auf HBR.org). Denn eines ist sicher: Die größten Risiken lauern oft in der falschen Sicherheit, in der wir relevante Entwicklungen wie disruptive Innovationen, Digitalisierung, Regulierungen oder globale Lieferketten übersehen oder unterschätzen könnten.
“Pff, das mit dem Computer, das passt nicht zu uns, so arbeiten wir nicht. Und außerdem: Wer weiß, welche Technologie sich da durchsetzen wird. Da lassen wir die Finger davon.”… so eine Aussage aus den 80ern würde heute wohl kaum als besonders klug angesehen werden. Wie lautet dieser Satz für die Integration von Nachhaltigkeit im Unternehmen? Und wie gut würde dieser in den nächsten 15 Jahren altern?
Es gibt kein Zurück mehr: Nachhaltigkeit ist gekommen, um zu bleiben.
Sie wird unser Leben und unser Wirtschaften von Grund auf verändern.
Viele Unternehmen stehen jetzt schon vor der Herausforderung, ökologische und soziale Themen aktiv zu managen. Sei es durch Berichtsanforderungen wie die CSRD (siehe EU Corporate sustainability reporting) oder durch die Nachfrage von KundInnen nach Transparenz in der Lieferkette (siehe Messung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen). Doch die – vor allem administrativen – Aufgaben der Datenpflege und Berichterstellung dürfen nicht die zentrale Frage verdecken: Wie stellen wir sicher, dass unser Verständnis von gutem Wirtschaften noch zeitgemäß ist?
Neue Wege, neue Chancen
Viele EntscheidungsträgerInnen haben diese Verantwortung bereits erkannt und sind nicht länger bereit, den einseitigen Fokus auf rein ökonomische Ziele aufrechtzuerhalten. Die Frage nach dem Purpose rückt in den Vordergrund: Was ist unser Beitrag zu einer zukunftsfähigen, enkeltauglichen Welt?
Gleichzeitig bieten die veränderten Rahmenbedingungen und neuen Bedürfnisse auch Chancen: wer Lösungen anbieten kann, die ökonomische, ökologische und soziale Aspekte vereinen, wird auf den Märkten der Zukunft erfolgreich sein.
... bieten Frameworks wie die IDGs (siehe Inner Development Goals) und der Austausch mit Gleichgesinnten wertvolle Werkzeuge, um den eigenen inneren Kompass zu schärfen und den Wandel aktiv mitzugestalten.
... zeigen uns die Erfahrungen von Pionierunternehmen: Nachhaltigkeit lässt sich nicht einfach als Add-on einfügen – sie erfordert eine tiefgreifende Transformation. Management-Systeme und Strategieprozesse müssen weiterentwickelt werden, um die neuen Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten.
Dazu müssen Unternehmen natürlich verlässliche Datenbasis für Nachhaltigkeitsaspekte aufbauen. Nicht nur für die externe Berichterstattung, sondern primär, um fundierte Entscheidungen innerhalb der Organisation treffen zu können. In jedem Team, in jeder Funktion muss relevantes Wissen und Kompetenzen aufgebaut werden:
- Warum ist es notwendig, dass wir uns mit Nachhaltigkeit beschäftigen?
- Was ist der “Footprint” unserer Entscheidungen, unseres Handelns?
Darauf aufbauend können wir Innovation betreiben: Technologische Lösungen sind ein Teil der Antwort. Mindestens so bedeutsam ist jedoch auch soziale Innovation, Veränderungen auf der kulturellen Ebene. Wir brauchen neue Formen des Denkens und Kooperierens, wir müssen bisherige Erfolgsmodelle hinterfragen und neu denken. Wie immer in Phasen der Veränderung ist Führung gefordert, um der Veränderung Raum und Richtung zu geben.
Klare Zuständigkeiten spielen eine Schlüsselrolle, damit Nachhaltigkeit wirklich Teil der alltäglichen Entscheidungsprozesse wird. Dies gelingt durch definierte Rollen, angepasste Entscheidungskriterien und kompatible Prozesse – z. B. der Performance-Beurteilung und der Incentivierung.
Doch der Weg endet nicht hier: Innovation muss sich auf allen Ebenen vertiefen, von Produkten und Prozessen bis hin zu völlig neuen Geschäftsmodellen. Der Dialog mit den Stakeholdern muss systematisch erweitert werden - um diverse Perspektiven verstehen und integrieren zu können.
Für das Design anpassungsfähiger Organisationen bieten die next:land-Prinzipien ein hilfreiches Grundgerüst. Zusätzlich haben wir gemeinsam mit anderen die Initiative der ODGs (Organizational Development Goals) gegründet, um in Co-Kreation ein Framework zu entwickeln, das Unternehmen Orientierung in ihrer Nachhaltigkeits-Transformation bieten wird. Mehr Informationen zu den ODGs gibt es auf LinkedIn!
Die Gestaltung der Nachhaltigkeits-Transformation ist eine individuelle Reise – jedes Unternehmen muss und will seinen eigenen, passenden Weg finden. Die Herausforderungen und Chancen unterscheiden sich je nach Branche, doch es gibt wiederkehrende Muster. Die wertvollen Erfahrungen von Pionierunternehmen können anderen Organisationen helfen, ihren eigenen Weg hin zu einem nachhaltigen Wirtschaften erfolgreich zu beschreiten.
Unser Auftrag
Als dG arbeiten wir kontinuierlich an der Reduktion unseres eigenen ökologischen Footprints, zum Beispiel durch die massive Reduktion von Flugreisen. Doch unser größter Hebel liegt in unserem Handprint: Wir begleiten Unternehmen dabei, Nachhaltigkeitsfragen in ihre Strategie zu integrieren, transformative Prozesse anzustoßen und regenerative Geschäftsmodelle zu entwickeln.