next:pedition

„Ich will nachhaltig etwas bewegen!“ 

Was ist deine Intention, beim Lernlabor next:pedition mitzumachen? Ein Interview mit Cécile (‎Teamleader bei einem großen Modekonzern in Deutschland) & Marcus (selbständiger Berater im Bereich Learning Design & Leadership Development in London).

Wie gestalten Organisationen im 21. Jahrhundert Arbeit, Führung und Kollaboration? Diese Frage steht im Zentrum des Lernlabors next:pedition: Das einjährige Ausbildungsprogramm von dwarfs and Giants widmet sich der Zukunft der Arbeit in Theorie & Praxis. Im November 2017 startet das 1. Lernlabor für 18 TeilnehmerInnen aus verschiedenen Teilen Europas.

Die praxis- und erfahrungsorientierte Reise begleitet die Lerngruppe ins next:land – wir haben zwei der TeilnehmerInnen vorab zu einem kurzen Interview gebeten: Cécile ist ‎Teamleader bei einem großen Modekonzern mit Sitz in Deutschland, der selbständige Berater Marcus Druen ist im Bereich Learning Design & Leadership Development tätig und lebt in London.

Cecile bei Modul 1 der next:pedition 2017/18 in Wien (c) niekreatywny.pl

Marcus bei Modul 1 der next:pedition 2017/18 in Wien (c) niekreatywny.pl

Warum hast du dich für die next:pedition entschieden?

Marcus: Meine Intention ist, mein eigenes next:level zu finden – zum Beispiel mein Verständnis moderner Arbeitsformen wie Holacracy, Agile, Teal Organizations & Co zu vertiefen. Ich bin zwar in dem, was ich mache, bereits erfolgreich – aber noch nicht in der Situation, dass ich meinen Kunden mit hundertprozentiger Zuversicht sagen kann: Macht das, oder das nicht, oder erst jenes und dann etwas anderes. Ich erwarte mir, dazu einen echten Impuls zu kriegen, der über das Grundverständnis hinausgeht.

Cécile: Weil dieses Lernlabor aus meiner Sicht ein ganz neues Format ist und verschiedene Elemente gut verknüpft – das Systemische und das Agile.

Welche Themen beschäftigen dich in Bezug auf das next:land?

Cécile: Was sind die richtigen Ansatzpunkte, um nicht nur ein „Strohfeuer“ zu entfachen – sondern auch nachhaltig etwas zu bewegen? Wo müssen wir ansetzen, um uns selbst zu hinterfragen? Wo können wir von Profis und Praktikern etwas lernen? Ich erwarte mir, ein sehr forderndes und über-forderndes „Doing“ zu erleben: Sehr auf die Anwendung bezogen, auf das Ausprobieren, und wirklich selbst in die Verantwortung zu gehen. Nicht nur ein Training zu konsumieren, sondern sich mit Themen wie Systemtheorie oder Design Thinking auseinanderzusetzen, mitzugestalten, und auf diesem Weg viel mitnehmen zu können.

Wir werden im Lernlabor selbst am eigenen Leib neue Formen des Arbeitens austesten und erproben. Das fasziniert mich besonders im Vergleich zu anderen Weiterbildungen, die eher als Seminar gestaltet sind.

Marcus: Ich beobachte ganz stark, dass eine formelle Führungsautorität immer weniger funktioniert. Da gibt es das alte, traditionelle Management, das auch einher geht mit Budgetverantwortung, Freigaben, Geschäftsrisiko und direktiven Eingreifen. Und jetzt dreht sich alles um ein modernes Führungsverständnis, um Change und Adaption, um Agilität und verteilte Autorität – aber was ist die richtige Dosis, wo kann agil funktionieren, und wo weniger? Was brauche ich an Grundvoraussetzungen, wenn ich solche Methoden in großen Transformationsprozessen einsetzen möchte? Und vor allem: Wie sieht dann „Führung“ aus? Da gibt es enorme strukturelle Spannungsfelder zwischen der reinen Lehre des agilen Arbeitens und der Realität einer Firma, die eine Milliarde Umsatz macht, und den auch verteidigen will. Hier kann mir die next:pedition enorm viel Input geben – durch die Thematik und die Begleiter, aber auch, weil wir im Lernlabor selbst am eigenen Leib neue Formen des Arbeitens austesten und erproben wollen. Das fasziniert mich besonders im Vergleich zu anderen Weiterbildungen, die eher als Seminar gestaltet sind.

Was muss passieren, damit die next:pedition für dich ein Erfolg ist?

Marcus: Dass ich spürbar trittsicherer werde in der Anwendung verschiedener Ansätze und Methoden. Ich will kein agiler Mastercoach werden, sondern den Reifegrad erreichen, mir eine fundierte Meinung bilden zu können – und in einem Projekt zu erkennen, Ansatz X oder Y funktioniert hier oder nicht. Ganz persönlich ist mir auch noch wichtig, dass ich durch die next:pedition meine eigene Beratungs- und Leadership-Praxis evolutionär weiterentwickle. Ich merke momentan, dass ich altersmäßig ein Vertreter der Generation X bin, einer harten Führungsschule: Man muss etwas leisten, Ziele erreichen, Commitment geben. Doch in letzter Zeit hatte ich viel Kontakt mit Leuten der Generation Y – oder schon an der Grenze zu Millenials – und da merke ich ganz stark: Bei denen funktioniert dieser Führungs- und Inspirationsstil nicht. Und hier kann ich mich herausfordern, mein Repertoire erweitern, mich mehr zu einem Network Leader entwickeln. Frei nach dem Motto: „Good leaders create followers, great leaders create more leaders.“

Cécile: Wenn ich wirklich nach jedem Modul merke, dass sich etwas tut, dass ich neue Sachen ausprobiere, auch andere anstecken kann mit dem Interesse für neue Themen. Dass wir mutiger werden, Dinge zu versuchen, und wir damit erste Erfolge sehen. Ich möchte in meiner Organisation Angebote schaffen, die auch ein Stück weit Einfluss auf unsere eigene Kultur haben.

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