(c) Maria Noi
Georg Tarne
Georg beschäftigt zeit seines erwachsenen Lebens die Frage nach dem Sinn und der Wirkung. Diese Frage hat ihn über viele Umwege zuerst zu mehreren Ausbildungen als Kommunikationstrainer und Mediator geführt, um dann mit Anfang 20 das Sozialunternehmen soulbottles zu gründen. Dabei hat ihn neben dem Produkt (schicke, plastikfreie Trinkflaschen) und der Wirkung (weniger Müll und Stand 2022 über 1 Mio. € Spenden an Trinkwasserprojekte) genauso auch die Frage geleitet, wohin sich eine Organisationskultur entwickeln kann, wenn Sinn, Menschlichkeit und zwischenmenschliche Verbindung von Anfang an Teil der DNA sind. Diese Fragen haben soulbottles über die Jahre zu einem Vorreiter der New Work Bewegung werden lassen, wo Verantwortungseigentum, Holacracy und empathische Kommunikation seit langem konsequent gelebt werden.
Als soulbottles anfing auch gut ohne ihn zu funktionieren, hat er seine GmbH-Anteile an das Team übergeben und sich darauf konzentriert, diese Erfahrungen übersetzbar und für andere Organisationen nutzbar zu machen. Über die Entwicklung von Methoden wie dem “Clear the Air”-Ansatz oder soulOS, über die Begleitung von Organisationen und über die Entwicklung von Online Kursen. Seit 2018 als Core Partner bei den dwarfs and Giants.
Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte deiner Arbeit bei dwarfs and Giants?
Ich habe einen ziemlich diversen Rollenmix bei dG. #generalist #ohneholacracywärsschwer
Ich treibe in meiner Rolle @Scalable_Products die Entwicklung unserer Online-Produkte voran, aktuell fokussiert auf mein inhaltliches Schwerpunkt-Thema des “Clear the Air”-Ansatzes. Außerdem strukturiere ich den Prozess der Strategieweiterentwicklung von dwarfs and Giants, in meiner Rolle als @Long-term_Lama, damit dG gut für eine postpandemische Welt mit all ihren Herausforderungen inkl. der Klimakatastrophe aufgestellt ist und einen hilfreichen Beitrag leistet. Nebenbei bin ich unter anderem interner Mediator und Red Buttons Coach, bin einer der Trainer unserer “Clear the Air” Facilitator-Ausbildung und treibe mit anderen Rollen die Markenentwicklung und inhaltliche Gestaltung unseres digitalen Außenauftritts voran.
Was waren deine wichtigsten Lernerfahrungen?
Sieben Jahre intensives Gründer-Leben: Von der ersten Idee zum Finden der ersten Mitstreiter zum Finden des Product-Market-Fits, zum Aufbau eines Teams und der Entwicklung der ganz eigenen Art von Leadership in einer selbstorganisierten Organisation. Es hat mich an alle Grenzen gebracht und alle meine roten Knöpfe gedrückt, und mich gerade dadurch viel schneller persönlich und fachlich wachsen lassen als alles andere, was ich in diesen Jahren sonst noch hätte tun können. Und es hat mir gezeigt, dass es wirklich möglich ist, emotional verbunden, sinnorientiert und auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten, und einen Alltag zu haben, der wirklich gut ist für alle. (Und dass das auch finanziell super funktioniert.)
Welches Ereignis hat dich bewegt, dich mit New Work zu beschäftigen?
Als mein Mitgründer Paul und ich bei soulbottles anfingen, die ersten Mitarbeitenden einzustellen, hat sich ganz ohne unsere Intention doch eine hierarchische Dynamik entwickelt. Wir wurden, obwohl wir das nicht wollten, als Chefs gesehen, einfach weil das der Standardmodus der Zusammenarbeit ist. Für die Freude im Alltag und die Effektivität der Zusammenarbeit war das aber Gift. Das hat mir sehr deutlich vor Augen geführt: Ich kann als Gründer noch so sehr versuchen, eine persönliche Beziehung mit allen aufzubauen. Solange wir jedoch nicht andere Strukturen etablieren, wird das nie reichen, um die hierarchische Prägung zu brechen. Das war der Startschuss für die intensive Beschäftigung mit konkreten New Work Ansätzen und deren Einführung bei uns.
Hast du ein Lieblings-Ritual oder eine Gewohnheit, die deinen Alltag bereichert?
Gerade ist es vor allem die Stunde Meditation jeden morgen. Die klappt natürlich nicht immer, aber die kumulativen Effekte geben so viel mehr Entspanntheit, Klarheit und Handlungsfähigkeit, egal wie intensiv der Tag dann wird. Das möchte ich nicht mehr missen!