China: “Evolving from NOW to NEXT”
Was hat euch nach Shanghai geführt?
Wir waren Ende 2017 auf der “First China Organizational Evolution Conference”. Denn im Frühjahr 2017 wurde das Buch “Reinventing Organizations” von Frederic Laloux ins Chinesische übersetzt und zum ausverkauften Bestseller. Das war der Anstoss für die Konferenz – sie konnte trotz Premiere auf Anhieb 300 TeilnehmerInnen aus dem Netzwerk anziehen!
In welchen Rollen wart ihr vor Ort?
Sascha: Bei der Konferenz habe ich eine Keynote zum Thema “Evolving from Now to Next” gehalten und in diesem Zusammenhang tiefergehend und praxisnahe unser Manifesto mit den fünf next:land Prinzipien sowie deren Wirkungsweise vorgestellt.
Marion: Nach der Konferenz haben wir einen von Circle Plus veranstalteten Workshop mit dem Titel “Evolving From to Now to Next” gehalten. Im Rahmen dessen konnten wir die Prinzipien des Manifestos entlang der realen Praxis der TeilnehmerInnen noch einmal vertiefen. Ziel war, zu verdeutlichen, welchen Paradigmenwechsel und welche Qualität von Mindshift next:land braucht, um es erreichen zu können.
Was war die größte Herausforderung in diesem Prozess?
Sascha: Natürlich die Kultur und die Sprache. In China sind Menschen sehr geübt, äußerst respektvoll und achtsam im Dialog zu sein. Das war für mich und Marion nicht immer leicht zu deuten. Zudem habe ich China als extrem beschleunigt erlebt. Folglich ist es eine eigene Kunst für sich, in diesem Kontext Raum zu schaffen, der zum Reflektieren einlädt. Wir wollten es bewusst vermeiden, schnelle und einfache Werkzeuge zu vermitteln.
Marion: Ich habe mehrere Jahre für Lenovo, mitunter auch in China, gearbeitet. Die Kultur ist geprägt von Aufschwung, basierend auf schnellem Verstehen und einer Copy-/Paste-Logik. Das ist ein vermeintliches Muster einer ganzen Nation und darauf sind die Leute sehr stolz. Dieses Muster jedoch immer wieder zu unterbrechen, um einen notwendigen Paradigmenwechsel einzuleiten, ohne die Menschen in ihrem Stolz und in ihrer Geschichte zu treffen, fand ich sehr herausfordernd.
Was hat euch bei der Bewältigung dieser Challenge geholfen?
Respektvolles dran bleiben. Aber auch, sich auch ein Stück weit von unseren TeilnehmerInnen führen zu lassen. Und der “I don’t know!”-Mind. Das bedeutet, sich auf die jeweilige individuelle next:land Reise einzulassen, ohne es von vornherein besser zu wissen. Das hat dazu geführt, dass wir das Interventionsdesign auch immer wieder (kurzfristig) verändert und angepasst haben, um ihnen bei ihrer Reise dienlich zu sein.
Was war dein Lieblingsmoment?
Marion: “Siebenmal Fühlen ist besser als hundertmal Denken”, sagt eine alte chinesische Weisheit. Meine Lieblingsmomente waren all jene, wo wir das erleben durften, in denen wir von Chinas Traditionen und der Gastfreundlichkeit des Landes berührt wurden. Die traditionellen Abendessen mit geteilten Speisen am Tisch mit Reiswein für das soziale Miteinander; der traditionelle Hot Pot; oder die Reise nach Hangzhou, einer der sieben “Ancient Capitals of China” – auch bekannt als “Capital of Tea in China”, wo sich Alibabas Headquarter befindet.
Sascha: Es gab sehr viele schöne Momente, die mit einer ganz eigenen Qualität erfüllt waren. Aber wenn ich einen aussuchen müsste, dann das gemeinsame Abendessen nach der Konferenz, im Rahmen dessen gemeinsam eine gelungene Veranstaltung gefeiert wurde. Da war sehr viel von Respekt, Achtsamkeit und ehrlichem Interesse am Gegenüber erlebbar. Das zweite Erlebnis war eine Teeverkostung in einem Fachgeschäft. Ich habe tatsächlich zwei Stunden lang verschiedenste Tees probiert, die sehr achtsam und einem bestimmten Ritual folgend zubereitet wurden. Ein richtiges Flow-Erlebnis!
Wo kann ich mehr darüber erfahren?
In unserem next:land Manifesto sowie in unserer next:land map, die heuer im Harvard Business Manager erschienen ist. Und wer einen richtigen chinesischen Hot Pot hier in Wien probieren möchte, dem können wir das Restaurant “Mama Liu und Sons“ empfehlen…