Purpose

5 Prinzipien des next:land:
Von einem Purpose geleitet

Während Organisationen jahrhundertelang darauf fokussiert haben, den Shareholder-Value zu maximieren, glauben wir daran, dass im next:land Organisationen einem Purpose dienen. Dieser wird zu einem zentralen Baustein bei sich ständig verändernden äußeren Bedingungen, die nur noch wenig Orientierung und Stabilität bieten. Wir beobachten Organisationen dabei, wie sie mit Komplexität kämpfen und daran scheitern, in VUCA-Kontexten Entscheidungen zu treffen. Daher müssen Orientierung und Leitlinien zur Entscheidungsfindung anderswo herkommen als von außen. 

Warum Purpose? Während Organisationen jahrhundertelang darauf fokussiert haben, den Shareholder-Value zu maximieren, glauben wir daran, dass im next:land Organisationen einem Purpose dienen. Dieser wird zu einem zentralen Baustein bei sich ständig verändernden äußeren Bedingungen, die nur noch wenig Orientierung und Stabilität bieten. Wir beobachten Organisationen dabei, wie sie mit Komplexität kämpfen und daran scheitern, in VUCA-Kontexten Entscheidungen zu treffen. Daher müssen Orientierung und Leitlinien zur Entscheidungsfindung anderswo herkommen als von außen.

Organisationen müssen nach innen schauen und sich ihrer DNA bewusstwerden. Was will unsere Organisation in die Welt bringen? Was ist unser Geschenk an die Gesellschaft? Die Klarheit des Purpose schafft gemeinsame Sinngebung und lädt Menschen – Angestellte, KundInnen, wie auch InvestorInnen – dazu ein, sich mit diesem Sinn zu identifizieren, sich die Frage zu stellen: „Lohnt es sich für mich, etwas zu diesem Sinn beizutragen?“ Sich nach Purpose zu organisieren, ist ein Schritt von push zu pull, so, als würde man einen Magnet unter einen Tisch halten, um darauf liegende Eisenspäne auf ein gemeinsames Kraftfeld auszurichten. Bei der Orientierung am Purpose werden Erfolg und Shareholder-Value zu Nebenprodukten. Und da sich Kontexte laufend verändern, kann und wird sich auch der Purpose im Laufe der Genese von Organisationen weiterentwickeln.

Im Kern betrachtet, gibt es (gemäß Niklas Luhmanns Systemtheorie) zwei unterschiedliche Herangehensweisen für Organisationen, um das Verhalten seiner Mitglieder zu beeinflussen oder sogar zu verordnen (um eine bestimmte Verhaltensweise wahrscheinlicher zu machen als eine andere).

  • Die erste Herangehensweise versucht mittels Konditionalprogrammen, Reize mit bestimmten Reaktionen zu verknüpfen – wenn X geschieht, dann mache Y. Das sind klassische Lösungsansätze für bürokratische Organisationen, die für stabile Kontexte gebaut sind und daher das Vorgeben und Vorhersagen von sich wiederholenden Regeln erlauben.
  • Die Zweite entwickelt Purpose-Programme: Hier überlässt es die Organisation den Individuen, Entscheidungen im Sinne des Purpose zu treffen. Diese Herangehensweise eignet sich besonders für Umgebungen, die zu komplex oder zu turbulent sind, um mit vorgefertigten Regeln das Auslangen zu finden.

Aus unserer Erfahrung ist die heutige Welt für die meisten Organisationen zu turbulent, um mit festgelegten und wiederholbaren „Wenn-Dann-Regeln“ tatsächlich wirksam zu werden.

Worum geht es beim Purpose?

Der Purpose ist das Endziel, das eine Organisation anstrebt; es ist der wesentliche Seinszweck einer Organisation – ein „höheres Ziel“, das wie der Nordstern langfristig Orientierung stiftet, wohlwissend, dass ein „Ankommen am Ziel“ nicht das Ziel ist. Der Purpose darf nicht mit konkreten Zielen oder Geschäftsstrategien, die sich laufend ändern, verwechselt werden. Während man ein Ziel erreichen und eine Strategie realisieren kann, kann man den Purpose nicht „erfüllen“; er dient als Leitstern am Horizont: Immer angestrebt, aber nie erreichbar. Er ist der Antrieb, dem jeder Schritt zugrunde liegt – bewusst oder unbewusst. Der Purpose ist der Auslöser, die Reise anzutreten.

Und Purpose ist immer da – explizit oder implizit – wie ein Stern am Himmel, den wir bei Tageslicht nicht sehen können. Häufig jedoch wird die Klarheit des Purpose durch andere Dinge verwässert. Den Purpose einer Organisation zu finden, ist oft mehr ein Prozess des sich Bewusstwerdens, bei dem im Rückblick fundamentale Zusammenhänge deutlich werden und sich miteinander verbinden.

Die Suche nach dem Purpose führt in die Vergangenheit, über das Wahrnehmen, wie er sich in der Gegenwart manifestiert, hin zum Begreifen in welch unbekannte Zukunft er leitet.

Was Purpose NICHT ist:

  • ein Marketingslogan, der KundInnen anziehen soll
  • ein strategischer Leitfaden für die Zukunft
  • etwas, das von wenigen im Kopf entwickelt wurde, z. B. vom Topmanagement entwickelt
  • was man tut oder wo man in der Zukunft sein möchte
  • auf Profit abzielend zur Maximierung von Shareholder-Value
  • CEO-abhängig und sich mit jedem/r neuen CEO mitverändernd

Was Purpose ist (Qualitäten):

  • In direktem Bezug zu eigenen Produkten/Dienstleistungen und was diese in der Welt beitragen/leisten/verändern
  • die DNA des Unternehmens, die in allem und immer zum Ausdruck kommt – explizit oder implizit
  • hat das Potenzial, alles zu beeinflussen, was eine Organisation tut oder nicht tut

Was ist der genaue Unterschied zwischen Mission und Purpose?

Die meisten Organisationen verstehen die Mission als Weg, um alle Menschen auf denselben Fokus auszurichten. Die Mission beschreibt, in welchen Geschäftsfeldern das Unternehmen derzeit tätig ist und welche Geschäftsfelder es in Zukunft erschließen möchte. Der gemeinsame Purpose geht jedoch über die Mission hinaus, und fungiert als verbindendes und verbindliches Prinzip für alles, was eine Organisation tut. Eine Mission unterstützt das Unternehmen, etwas zu erreichen; der Purpose drückt aus, warum es eine Organisation überhaupt gibt.

Die 5 Prinzipien des next:land und ihre Ausprägungen (c) dwarfs and Giants

Wie dieses Prinzip in der Praxis aussieht

... verschiedene Ausprägungen von Organisationen, die sich an einem Purpose ausrichten:

Ebene 1: Zwischen Purpose, Mission und Vision wird nicht wirklich differenziert. 

Das Unternehmen widmet sich dem „Warum“; die Geschichte, die erzählt werden soll, ist, dass es „nicht nur darum geht, Geld zu verdienen“. Das Verständnis von Purpose ist vorwiegend marketing-orientiert und weitgehend undifferenziert von innerer und äußerer Auswirkung. Der Purpose wird vom USP geleitet und der Frage nach Unterscheidungsmerkmalen zu anderen Unternehmen („Was macht uns besonders?“ eher als „Warum gibt es uns und was wollen wir in die Welt bringen?“). Er wird häufig als ein „Muss“ in gutem Management gesehen verstanden und spiegelt sich in breitangelegten Missions-, Visions- und Werteinitiativen.

Ebene 2: Purpose als grundsätzliche Orientierung, aber nicht entscheidungsmaßgebend 

Es gibt eine bewusste Differenzierung von einem WARUM (Seinszweck), einem WAS (Vision, Strategien) und einem WIE (strategische Initiativen und Stoßrichtungen), die bei der Orientierung helfen. Im Geschäftsalltag jedoch wird der Purpose häufig nicht als wichtigster Bezugspunkt für Entscheidungsfindungsprozesse genutzt. Dennoch ist er die Basis, von der die Organisation ihre strategische Ausrichtung ableitet. 

Ebene 3: Purpose in Aktion – “Management durch Purpose”

Der Purpose ist vollkommen explizit, geteilt und entfaltet seine Wirkung in alltäglichen Geschäftsentscheidungen, wenngleich auch Purpose sich kontinuierlich weiterentwickelt. In Entscheidungprozessen dient er als Ankerpunkt für die Frage, „ob das Tun dem Purpose dienlich ist oder nicht“. Eine Purpose-Hierarchie ersetzt die Macht-Hierarchie einer Organisation. Sogar vermeintlich schwierige Entscheidungen sind vom Purpose geleitet einfach zu treffen, weil es einen „richtungsweisenden Norden“ gibt, der klar zeigt, was dem Purpose dient und was nicht. Von organisationalem Purpose leitet sich auch ein klares und gemeinsames Verständnis für einen Team- oder Bereichs-Purpose ab, der für gemeinsame Ausrichtung und Zusammenhalt steht. Diese Form von Energie ist inspirierend und richtungsweisend und ermöglicht jedem Organisationsmitglied, den „Fit“ von eigenem und organisationalem Purpose zu überprüfen.  
 

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